Küche und Haushalt - Talglicht mit Standfuss

Keramiktalglicht nach einem Befund aus Yonne
(13. - 14. Jhd)
Anders als die teuren Lichtquellen der Wachskerzen (-> Laterne , Kerzenleuchter , Windlicht ) war das Talglicht neben der Talgkerze und dem Kienspan die günstige Variante, die ausnutzbare Zeit des Tages über die Dämmerung hinaus zu verlängern.
Mit Rinder- oder Schweinetalg gefüllt, und mit einem in Fingerschlaufentechnik gewobenen Docht aus Leinen aus Flachs oder Hanf versehen, brannte das Talglicht vergleichsweise hell, jedoch auch Stoffe, die man alternativ zur Nahrung rechnen konnte.
Neben flachen Talglampen finden sich ab dem 13ten Jahrhundert zunehmend komplexere Typen im städtischen Umfeld, die entweder mit einer Basis (möglicherweise zur Ablage von Kienspänen, zur besseren Lichtausbeute, oder zum Tragen) ausgestattet waren, oder gar kombinatorische Haushaltsgegenstände darstellten, die auf mehreren Stufen die Ausbeute von Wachs oder Talg erlaubten.
 

Vorlage

Diese Talglampe wurde auf Basis eines Befundes aus der Yonneregion, südlich von Paris gefertigt, und besteht aus scheibengedrehtem, rotbraunen Ton feiner Magerung, und ist um und im Schälchen mit einer Glasur versehen.
Ähnliche Befunde sind unter anderem in Paris bekannt.

Das vorne eingearbeitete Zeichen ist eine moderne Herstellermarke. Die Lampe wurde von uns in Guédelon erworben.
(In unserem Besitz seit 06/2008 / Stand 21.08.2008)
 

Quellangaben

Keramik aus ParisKeramik aus Paris, Ile-de-France, 13tes- 14tes Jahrhundert, Funde aus St. Denis.
Befunde aus der YonneBefunde aus der Yonne, 13. - 14. Jhd.

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