(ca. 2. Viertel 13tes bis 2. Viertel 14tes Jhd.)
Bereits seit der Antike ist die männliche Oberbekleidung durch ein Kleidungsstück geprägt: dem Kittel. Auch "Tunika" genannt erscheint dieses in verschiedener Form bis in die frühe Neuzeit hinein, und wird erst im Zuge der stärker Moden unterworfenen, maßgeschneiderten Kleidung des späten Mittelalters zunehmend verdrängt. Jenseits dessen bleibt er dennoch noch längere Zeit bei der arbeitenden Bevölkerung in Gebrauch.
Als einer der zentralen Parameter ist die Länge anzusehen, die im Allgemeinen bei Männern klerikalen Standes, Würdenträgern verschiedener Art, und bei nichtarbeitenden Personen bis zu den Knöcheln reichen kann. Selbst nach der Vergeschlechterung der Mode um die Mitte des 14ten Jahrhunderts verbleibt der knöchellange Kittel (altfranzösisch Cotte, italienisch Cotta) bei z.B. Kaufleuten, bei zeremoniellen Anlässen, dem klerikalen Stand usw. in Gebrauch. Desweiteren variiert die Art des Halsausschnittes, der entweder groß genug verblieb, um hineinzuschlüpfen, oder enger geschnitten wurde, und dann mittels Schnüren, einer Fibel , oder Knöpfen verschlossen wurde. Während letztere erst ab der zweiten Hälfte des 13ten Jahrhunderts wieder zunehmend in Erscheinung treten, ist der Verschluss mittels eines Fürspanes, oder einer Fibel, bereits sehr früh nachweisbar. |