Küche und Haushalt - Hansekanne

Hansekanne aus Zinn
Innenaufnahme der Hansekanne mit BodenverzierungDetail der Scharnierverzierungen in Eichelform
(14tes / 15tes Jahrhundert)
Die Hansekanne verdankt ihren Namen der weiten Verbreitung im Handelseinflußraum der deutschen Hanse. Die bauchige Kanne mit der typischen Eichelverzierung des Deckelscharniers, der doppelkonischen Grundform, und den Rillenverzierungen begegnet uns in zahlreichen Originalen, die - was kaum verwundert - vor allem im norddeutschen Raum erhalten sind. Zeitgenössische Darstellungen ab dem 14ten Jahrhundert zeigen jedoch ebenfalls die typische Form dieser Kannenart.
Die Hansekanne ist als Teil des repräsentativen Zinngeschirrs (-> Zinnteller , Zinnschüssel , Zinnschüsselchen ) das jedoch noch deutlich hinter dem absoluten Luxusartikel des Silbergeschirres zurücktritt, ein weiterer Vertreter des gehobenen Gebrauchsgeschirrs des späten Mittelalters, das neben dem Geschirr aus Holz (-> Daubenschale , Holzdosen ), der Keramik (-> Tongrapen , Krug">Großer verzierter Krug ) und weiteren Vertretern alltäglicher Gebrauchswaren höheren Wertes, dem Messing -und Bronzegeschrirr (-> Messingteller , Hanseschale , Bronzegrapen ) im mittelalterlichen Haushalt zu finden war.
 

Vorlage

Bei der vorliegenden Kanne handelt es sich um ein antikes Original, deren Datierung nicht bekannt ist. Wie bei den erhaltenen datierten Objekten besitzt sie eine Eichelverzierung am Deckelscharnier, sowie ein typisches Detail, eine Bodenverzierung in Form einer Blume.
Detail des BNF Fr.122 um 1350-60, und erhaltene Hansekannen, 14tes-14tes Jahrhundert
(In unserem Besitz seit 05/2008 / Stand 03.08.2010)
 

Quellangaben

Fol. 93v uvm. des BNF Fr 12Fol. 93v uvm. des BNF Fr 12, Lancelot du Lac. Festmalszenen. Frankreich, 1360
Hansekanne aus Rostock, 15tes JahrhundertHansekanne aus Rostock, 15tes Jahrhundert. Zinn, mit Eichelverzierungen am Scharnier. Nachträgliche Flickung des Scharniers.
Kleine Hansekanne 14tes JahrhundertKleine Hansekanne, Norddeutschland, 14tes Jahrhundert, Zinn. Eichelverzierungen am Scharnier
Zinnkannenfund aus St. Denis/ParisZinnkannenfund aus St. Denis/Paris, Abfallgrubenfund. Datiert auf die zweite Hälfte des 14ten bis erste Hälfte des 15ten Jahrhunderts. Scharnier mit Hebel in Form zweier Eicheln, inseitiger Stempel "AVE MARIA GRATIA PLENA" mit Lilien

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