Küche und Haushalt - Messingteller

Schwerer Messingteller
(14. - 15. Jhd.)
Geschirr aus Messing und Bronze (-> Mörser , -> Hanseschüssel ), wie auch solches aus Zinn (-> Zinnteller , -> Glockenkanne , -> Zinnkanne , -> Zinnschüssel usw.) stellt neben den einfachen Gebrauchsgeschirr aus Holz (-> Holzteller , -> Holzschüssel , -> Holzdosen usw. ) im adligen wie auch bürgerlichen Haushalt gerade des späten Mittelalters einen erheblichen Anteil.
In zahlreichen Ausführungen, Formen wie Nutzungen bedient sich gerade das Bürgertum mit seinem steigenden Repräsentationsbewusstsein zunehmend Waren aus Metall, deren erheblich höherer Wert es auch oft zum Gegenstand von Testamenten und Vermögensschätzungen macht, und dient als Ersatz für das erheblich teurere Silber und Gold.
Schüsseln und Teller aus Bronze und Messing sind in verschiedener Form ikonographisch wie auch im Text und Fund nachweisbar.
Gerade Taufbecken, wie auch Waschschüsseln mit steiler Wandung, und Rand für das Ablegen von Schwämmen, Handbecken (-> Hanseschüssel ) genannt, aber auch Servierteller für Konfekt (auch Crude genannt -> Crudenap ) scheinen bevorzugt aus diesem Material gefertigt worden zu sein.
 

Vorlage

Dieser aus massiven Messing bestehende Teller entspricht in der Form einen in der Ikonographie des späten Mittelalters oft wiederkehrenden Typus mit breitem, horizontalen Rand, und steiler Wandung. Erhaltene Exemplare, wie z.B. im Bestanad des Germanischen Nationalmuseums, aus der Zeit um und vor 1500, sind oft stark verziert, jedoch sind auch einfache Exemplare in Bildquellen dargestellt. Die Bildquellen alleine geben keinen eindeutigen Aufschluss über das Material, das gerade im Fall von Heiligendarstellungen zur Verdeutlichung ihrer Wichtigkeit auch Gold sein könnte, Inventaraufzeichnungen sowie bereits erwähnte Exemplare zeigen jedoch, dass auch Messing zu den verwendeten Materialien zählte, sofern die Besitzer die immensen Kosten goldenen Geschirrs nicht tragen konnten. Ähnliche Exemplare sind, insbesondere im Süden, auch aus Zinn oder Silber anzutreffen, erstere vor allem als normeler Gebrauchsgegenstand.
Detail eines Gemäldes, 1460-70,
(In unserem Besitz seit 07/2007 / Stand 26.11.2009)
 

Quellangaben

Verschiedene Hausgegenstände aus MessingVerschiedene Hausgegenstände aus Messing aus dem Bestand des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg, 14.- 15. Jhd
Gregorsmesse, Nürnberg, 1490Gregorsmesse: Epitaph des Heinrich Wolff von Wolffsthal, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum Inv Gm 154, um 1490
Gemälde, Fridolfing, Bayern, 1485-95Gemälde, Fridolfing, Bayern, 1485-95 Bayern, Römisch-Katholische Kirchenstiftung
Gemälde: Geburt JesuGemälde: Geburt Jesu, ca. 1481, Schloßmuseum Wien, Oberösterreich
Taufe JesuTaufe Jesu, 1480-1500, Evang. Kirche Siebenbürgen, Biertan, Rumänien
Heiligenbild, SlowakeiHeiligenbild, Slowakei, Pfarrkirche St. Stephan in Matejovce, datiert 1445-55
Tafelszene, NürnbergTafelszene, Nürnberg, 1410-20, Stadtarchiv (HS 4.2)
Testamente aus LüneburgTestamente aus Lüneburg des 14ten- 15ten Jahrhunderts, unter anderem das Testament des Vikars Heinrich Tetendorp. Auswertung der Materiellen Kultur.

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