(ca. 1470-1500)
In der zweiten Hälfte des 15ten Jahrhunderts taucht in den Darstellungen von Damen gehobener und bürgerlicher Schichten ein Kleidungsstück auf, das vom Betragen her bis in die Neuzeit als Teil der Tracht von Geistlichen, Richtern und anderen Würdenträgern überlebt hat: die Schaube. Als weiter, in Falten fallender, vorne meisst offener, nur mit einer Kordel oder Knöpfen am Kragen verschlossener Rock mit weiten Ärmeln und häufig Pelzverbrämung-oder Fütterung, wird sie sogar nach 1500 für die Kleidung der frühen Renaissance bei Männern charakteristisch.
Es ist uns derzeit nicht möglich, gesichert einzugrenzen, inwieweit die Schaube bei Frauen vor 1500 zur alltäglichen oder repräsentativen Kleidung gehörte, dennoch ist sie in vielen Fällen in bildlichen Quellen aus dem Süden Deutschlands, und darüber hinaus, nachweisbar, sowie aus der Nürnberger Polizeiordnung, Zitat: " Es sollen auch frowen und junckfrowen, inwonerin dieser stat, ey nich prem von rawher wat unndten umb an rocken oder unndterrocken gar nyt tragen, bey peen drey guldin. Aber an schawben unnd peltzen mögen sie prem tragen inn der praytten, wie hievor gesatzt ist." Hier wird auch die Pelzverbrämung explizit erwähnt, die hier, anders als bei anderen nichtpelzgefütterten Sachen. erlaubt ist.
(Getragen wird die Schaube hier mit einem Kleid nach Mode ebenfalls aus dem fränkischen Raum). |