(ca. Mitte 14tes Jhd.)
Im Rahmen der
Tisch
- und Gebrauchskeramik im städtischen Umfeld des späten Mittelalters stellen neben Schankgefäßen, die auch im Haushalt zum Einsatz kommen, Keramikbecher mit relativ vielen Vertretern im Fundgut eine der zentralen Gefäßformen mit modischen Formengebungen. Im Fundgut Mittel-und Oberfrankens entwickelt sich im 14ten Jahrhundert die Vierpaßform zu einer der beliebtesten Gefäßformen. Neben kleineren, schlankeren Vertretern in der Frühzeit tauchen hier ebenso Kannen auf, wie zunehmend auch bauchigere späte Formen, die sich bis zum Ende des Jahrhunderts halten, und auch in Funden aus Oberfranken nachweisen lassen. In Nürnberg stechen insbesondere die großen Trinkbecher mit hohem Fassungsvermögen heraus, bei der einen Zusammenhang mit dem Ausschank im Wirtshausumfeld vermutet wird.
Dieser Vierpassbecher wurde auf Basis eines Fundes aus der oberen Krämersgasse aus der Altstadt in Nürnberg hergestellt.
Er ist sehr gross, und fasst über einen Liter Flüssigkeit.
Vergleichsfunde hierzu findet man in Mittel-und Oberfranken reicht häufig, wobei die Datierung schwankt.
Die ursprüngliche Datierung basiert auf einer Publikation des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. Relativ zeitnah nach dessen Veröffentlichung wurde diese auf einem Kolloquium angepasst, und nahezu das gesamte Fundgut des Komplexes Weinmarkt 11 und Irrerstraße 12 um ca. 100 Jahre vordatiert.
Wir weisen explizit darauf hin, dass Becher dieser Art nach 1400 im Fundgut kaum mehr nachzuweisen sind, was sich mit dieser Neudatierung deckt, und tragen diesen Umstand hiermit Rechnung.
(In unserem Besitz seit 05/2007 / Stand 26.11.2009)
Funde aus der Altstadt von Nürnberg
Befunde aus den Ausgrabungen der spätmittelalterlichen Altstadt von Nürnberg, oberen Krämersgasse, am Weinmarkt usw.
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