Neben einfachen Schuhen der breiten Masse und arbeitenden Bevölkerung ( Seitlich geschnürte Schuhe ), wurden im Mittelalter auch Schuhe für besser betuchte Personen gefertigt, die deren Bedarf an Repräsentation gerecht wurden. Eine der häufig in Fund und Bild nachzuweisenden Techniken sind Durchbrucharbeiten, bei der das Oberleder des Schuhs mit Löchern in beliebigen Mustern versehen wird. Häufig waren diese Schuhe abschliessend durch ein farbiges Tuch gefüttert, um ausreichende Stabilität zu gewährleisten. Solche durchbrochenen Schuhe begegnen uns bereits im 13ten Jahrhundert, und tauchen in Bildquellen des 14ten Jahrhundert sehr oft auf.(Weitere Variante: Durchbrochene Schnabelschuhe )
Eine weitere Methode, dem Schuhwerk Extravaganz zu verleihen, ist die spätestens ab der Mitte des 14ten Jahrhundert in der Schuhmode verstärkt auftretende Methode, die Spitzen über das normale Maß zu verlängern. Solche Schuhe zeigen deutlich, dass ihr Träger oder Trägerin keiner körperlichen Arbeit nachgeht, da die Spitze beim Laufen über das Maß gemessenen Schreitens hinaus sehr unpraktisch wird.
Diese Schuhform taucht auch häufig unter der Bezeichnung "Poulaine(s)" auf, vermutlich von der Bezeichnung "souliers à la poulaine" (Schuhe nach polnischer Art) aus dem Mittelfranzösischen abgeleitet, da diese Mode in Polen erfunden worden sein soll, und zuerst in französischsprachigen Regionen übernommen wurde. Zwischen 1351-55 erwähnt Étienne de la Fountaine diese als modische Bekleidung ded französischen Hofes: "[...]pour faire et forger une paire de coutes et poulaines, tous poinconnez de feuillages nervez et esmaillez de ses armes[...]".
Zurück zu anderen Gegenständen in dieser Kategorie