Um meine höher gestellte Darstellung abzurunden, habe ich mich entschieden, Fingerhandschuhe aus Seide in Nadelbindung herzustellen. Als Vorlage dienen unter anderem die Pontifikalhandschuhe Peters von Courpalay, datiert auf ca. 1334, derzeit im Musée de Cluny, Paris.
Die Vorlage besteht aus Seide in einfacher Verschlingtechnik, mit einem Rautendurchbruchmuster.
Ein weiteres Beispiel Handschuhe ähnlicher Art wären z.B. die Pontifikalhandschuhe des Bernardo degli Uberti, datiert auf das frühe 13te Jahrhundert, und derzeit in Sta. Trinitá, Florenz, Italien.
MaterialIch verwende für die Herstellung weisse, handgesponnene Maulbeerseide. Die überaus feine Seide erfordert eine sehr ruhige Hand, und sehr gleichmässiges Arbeiten, da es sonst leicht zu Verschiebungen des Musters, und daher zu Fehlern kommen kann.TechnikObgleich die Mehrzahl der erhaltenen nichtgewebten Textilien in Nadelbindungstechnik in Europa des Mittelalters pontifikalen Ursprunges sind, ist zumindestens in adligen Kreisen eine Verwendung, insbesondere zu repräsentativen Zwecken, nicht unwahrscheinlich. Im späten Mittelalter wurde Nadelbindung immer stärker durch das Stricken verdrängt.
Die fertigen Handschuhe in den Realien (hier klicken)
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