Unsere aktuellen Projekte

Plattenrock

Einführung

An dieser Stelle möchte ich eines meiner Projekte, die Rekonstruktion eines Spangen- bzw. Plattenpanzers um die Mitte des 14ten Jahrhunderts, vorstellen. Da dieses Projekt einen längeren Zeitraum einnimmt, wird der Artikel nach und nach ergänzt und verbessert werden.

Geschichte

Während bis zur Mitte des 13ten Jahrhundert die Panzerung des mitteleuropäischen Ritters primär aus dem Ringelpanzer besteht, sind ab ca. 1250 die Erwähnungen von Zusatzpanzern zu verzeichnen.
Frühe Beispiele sind verschiedene Wächterfiguren und Steinstatuen aus dem englischen und französisch beeinflussten Raum, sowie Fragmentfunde aus Estland, Niederösterreich, Tirol und Italien.
Die frühe Form der Spangenpanzer besteht aus neben-oder übereinander angeordneten Platten, die auf einen ledernen oder textilen Träger inwandig aufgenietet sind, und auf den Bereich des oberen Torsos konzentriert sind. Wesentliches Merkmal ist eine Einsatzbarkeit zu Pferde.
Gegen Mitte des 14ten Jahrhunderts entwickelt sich hieraus die Brigantine.

Material, Bauweise und Schnitt

Fragmente weisen teilweise Reste von Verzinnung auf, die die Platten vor Korrosion bei Transpiration des Trägers schützen sollten.
Während frühe Versionen als eine Verstärkung des Wappenrock (mhd. "wapenrôc") in diesen eingebracht wurden, separiert sich diese Art der Panzerung im 14ten Jahrhundert in das sogenannte Panzerwams.
Obgleich emytologische Vergleiche die Verwendung von Leder als Träger nahelegen, sind auch Fragmente von Leinenträger, insbesondere bei Versionen nach der Mitte des 14ten Jahrhunderts erhalten.

Vorlage

Als Vorlage für die Eisenplatten dient der in den Massengräbern der Schlacht von Wisby (1361) geborgene Spangenpanzer Thordeman Typ Ia. mit horizontal angeordneten frontalen, und vertikal angeordneten seitlichen Platten. Der Träger hat sich nicht erhalten. An den Platten wurden keine Verzinnungsreste gefunden.

 Seite 1 von 2 Seiten >>