(um 1470 (sowie davor))
Das Sticken stellt bereits seit der Antike eine der wichtigsten Möglichkeiten der kunstfertigen textilen Verzierungen dar. Im Mittelalter, und ganz besonders ab dem 14ten Jahrhundert, erfuhr diese Technik einen wahren Boom, und komplett bestickte Kleidungsstücke und Alltagsgegenstände wie Kissen , Almosenbeutel und das Minnetuch gehörten zu den beliebtesten Ausdrucksformen höhergestellten textilen Standesbewusstseins. Hierzu wurden Materialien wie Wolle, Leinen, Seide, Gold- sowie Silberfaden, und Edelsteine sowie Perlen verwendet, die auf einen textilen Untergrund, der in einen Rahmen aufgespannt war, aber auch auf Kleidung direkt, aufgestickt wurde. Zentrum der Stickkunst war im 14ten Jahrhundert vor allem Frankreich, insbesondere Paris, dessen Herstellung von bestickten Almosenbeuteln fast manufaktorische Ausmaße annahm. Besonders die Kirche und der Adel zeigte gerne seine Macht mit eindrucksvoll bestickten Textilien. Im 15ten Jahrhundert kommt die Stickerei auf nichtliturgischer Kleidung bis auf wenige Ausnahmen aus der Mode, es sind jedoch zahlreiche insbesondere klerikale Textilien wie z.B: Kasseln erhalten, sowie Fragmente von Kissen und Taschen, die nunmehr jedoch eher versteckt unter dem Oberkleid getragen werden. Die Nadelmalerei erfährt jedoch insbesondere bei Schmucktextilien wie Wandbehängen, oder Altardecken eine Blütezeit. |