Rüstung und Waffen - Radsporen

Radsporen aus Messing mit krappgefärbten Lederriemen und Messingbeschlägen
Detail der Schnallen und RiemenbeschlägeDetail der Sporenräder
(ca. 1300 - 1400)
Im mittelalterlichen Alltag, insbesondere dem das Adels, spielte das Pferd eine wesentliche Rolle. Während im späten Mittelalter das Pferd sich als Arbeits-und Zugtier in der Landwirtschaft durchgesetzt hatte, pflegte der Adel, wie auch das gehobene Bürgertum, eine breite Bandbreite an Tieren für verschiedene Einsatzzwecke: Reitpferde, Lasttiere, aber auch vor allem die teuren, ausgebildeten Kriegspferde.
Unter den Bodenfunden, insbesondere Streufunden von Äckern, stellen Sporen einen hohen Anteil.
Neben einer grossen Anzahl stabiler, im Alltag benutzter, aus Eisen gefertigter Sporen, finden sich ebenfalls eine Reihe von Buntmetallsporen. Ebenfalls erwähnt werden als besonderes Merkmal des Ritters vergoldete Sporen, die ihm im Rahmen seiner Verleihung der Ritterwürde angelegt werden.
Grabplatten und Statuen zeigen Sporenberiemungen oft reich verziert und mit Beschlägen versehen.
Ebenfalls lassen einige Quellen darauf schliessen, dass das Tragen von Sporen im Rahmen des auftrebenden Bürgertums als Zeichen der Vereinnahmung adeliger Lebenskultur sich einiger Beliebtheit erfreute.
 

Vorlage

Die vorliegenden Sporen wurden nach einem Bodenfund rekonstruiert.
Die bestehen aus Messing, und wurden mit Lederriemen, die mittels Krapp rot gefärbt wurden, versehen.
Die Riemen über den Spann wurden mit Beschlägen nach Funden aus London verziert.

Ähnliche Sporen sind unter anderem auch in den Massengräbern in Wisby gefunden worden. Sie konnten auch in Eisen ausgeführt sein, waren dann meisstens wohl verzinnt.
Fund von Dornradsporen, 13tes/14tes Jahrhundert
(In unserem Besitz seit 05/2003 / Stand 24.04.2009)
 

Quellangaben

Heidelberger LiederhandschriftDie Grosse Heidelberger Liederhandschrift, auch genannt "Codex Manesse", oder Pariser Handschrift stellt die bedeutenste und berühmteste Quelle deutscher Dichtkunst des ausgehenden Mittelalters dar. Ca. im Zeitraum 1305-1340 (inklusive Nachtragsmaler) entstanden, zeigt sie in den insgesamt 138 Miniaturen ausserdem historisierend Mode des ausgehenden 13ten Jahrhunderts, sowie Mode der ersten Hälfte des 14ten Jahrhunderts.
AlexanderromanDer Alexanderroman, vermutlich ca. 1338-44 in Flandern (aus der Hand des flämischen Illustrators Jehan de Grise und seiner Werkstatt) entstanden, enthält Verse in französischem (picardischen) Dialekt und (ab 1400) Englisch über "Romance of the Good King Alexande" (über Alexander den Grossen), sowie illustrierte Berichte über die Reisen Marco Polos. Es stellt eine hervorragende Quelle für französische Mode um die Mitte- genauer der ersten Hälfte der 40ger Jahre- des 14ten Jahrhunderts dar.
Metallfunde der Schlacht von WisbyIn dem ca. 1360 ausgehobenen Massengrab der Schlacht der Gotländer Bürger gegen die dänischen Truppen bei Wisby wurden eine Reihe von Metallfunden, Rüstungsteile, Waffen und Sporen gefunden
 

Empfohlene Literatur


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. Codex Manesse .
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Codex Manesse
Ingo F. Walther, Insel, Frankfurt
Die große Heidelbergerliederhandschrift, auch "Codex Manesse" genannt, entstand im Zeitraum 1305-1340 und ist eine der bedeutensten Lyriksammlungen der deutschen Geschichte. In diesem Buch werden nicht nur die Farbtafeln in guter Qualität abgedruckt, sondern auch deren Inhalt und Bedeutung analysiert. Die Lieder selbst sind nicht Gegenstand des Buches.
3458143858 (German).
 

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. Armour from the Battle of Wisby 1361 .
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Armour from the Battle of Wisby 1361
Bengt Thordeman, Brian R. Price, hivalery Bookshelf
Im Jahre 1361 legten die Schiffe des dänischen Königs Waldemar an den Küsten der Insel Gotlands an, einer dem Schwedischen Königreich in Vasallentreue zugetane, fast unabhängige Republik von Bauern und Bürgern. Vor den Toren der größten Stadt und gleichzeitig wichtigen Handelszentrum versuchte eine schnell aufgestellte, kämpferisch völlig unerfahrene Armee von 2000 Bürgern, Bauern und Knechten, Armen wie Reichen, halben Kindern wie Greisen, Gesunden wie Verkrüppelnden der zahlenmäßig und technisch überlegenen Armee des dänischen Königs Einhalt zu gebieten - und scheiterte. 1800 Menschen wurden nahezu dahingeschlachtet und in schnell ausgehobenen Massengräbern beerdigt. In den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts leitete Bengt Thordeman die Ausgrabungen, und übergab der Welt des Vermächnis der Toten: über 20 frühe Plattenpanzer aus dem 14. Jahrhundert, Handschuhe, Ringelpanzer und viele andere Gegenstände aus den Gräbern, zusammen mit einer detaillierten Analyse der Verletzungen der Toten, die von dem Grauen der Schlacht und der Wirkung mittelalerlicher Waffen erzählen. Dieses Buch muss man besitzen. Nicht nur als Darsteller mit Interesse an mittelalterlichen Waffen und Rüstungen, nicht nur als Darsteller des 14. Jahrhunderts, sondern auch um einen kleinen Eindruck von dem Leid in der Schlacht, jenseits von Hollywood zu erlangen.
891448056 (German).
 

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