| (14. Jhd) Wie kaum ein anderes Stück Alltagskultur, war der Löffel des mittelalterlichen Menschen persönliches Besitztum. Anders als heute, wo das Geschirr in grosser Zahl und Ausführung Nutzgegenstand ohne persönlichen Bezug darstellt, lag es durchaus im üblichen Rahmen, dass der Gast zur Tafel sein eigenes Besteck, lange Zeit nur bestehend aus eben jenem Löffel und dem Ess- oder Gebrauchsmesser, mitbrachte.
Dies führte dazu, dass dies sogar in ein heute noch geläufiges Sprichwort Einzug hielt: `den Löffel abgeben`- als quasi endgültiges Loslassen von irdischen Gütern im Rahmen des Todes.
Löffel aus dem Mittelalter sind in einer Vielzahl von Formen erhalten. Neben einfachen Holzlöffeln existierten auch verschiedene Ausführungen, die den Reichtum des Besitzers repräsentierten: angefangen von Zinnlöffeln, die vor allem in England verbreitet gewesen zu sein scheinen, über Buntmetalllöffel, die vermutlich gängigerweise mit einer Zinnschicht überzogen waren, die das vorliegende Exemplar, bis zum Silberlöffel . |