Küche und Haushalt - Verzinnter Messinglöffel

Verzinnter Messinglöffel nach einem Befund aus Paris
(14. Jhd)
Wie kaum ein anderes Stück Alltagskultur, war der Löffel des mittelalterlichen Menschen persönliches Besitztum. Anders als heute, wo das Geschirr in grosser Zahl und Ausführung Nutzgegenstand ohne persönlichen Bezug darstellt, lag es durchaus im üblichen Rahmen, dass der Gast zur Tafel sein eigenes Besteck, lange Zeit nur bestehend aus eben jenem Löffel und dem Ess- oder Gebrauchsmesser, mitbrachte.
Dies führte dazu, dass dies sogar in ein heute noch geläufiges Sprichwort Einzug hielt: `den Löffel abgeben`- als quasi endgültiges Loslassen von irdischen Gütern im Rahmen des Todes.

Löffel aus dem Mittelalter sind in einer Vielzahl von Formen erhalten. Neben einfachen Holzlöffeln existierten auch verschiedene Ausführungen, die den Reichtum des Besitzers repräsentierten: angefangen von Zinnlöffeln, die vor allem in England verbreitet gewesen zu sein scheinen, über Buntmetalllöffel, die vermutlich gängigerweise mit einer Zinnschicht überzogen waren, die das vorliegende Exemplar, bis zum Silberlöffel .
 

Vorlage

Der vorliegende Löffel wurde nach einem Befund aus Saint Denis, Paris angefertigt, der auf das 14te Jahrhundert datiert wird. Er besteht aus einer Kupferlegierung, und wurde mit einer Zinnschicht überzogen.

Eine Arbeit von Holger Ratsdorf
(In unserem Besitz seit 11/2008 / Stand 23.04.2009)
 

Quellangaben

Löffelfund aus Saint DenisLöffelbefund aus Saint Denis, Paris. Buntmetall/Kupferlegierung (Messing/Bronze), ursprünglich wahrscheinlich verzinnt, 14tes Jahrhundert

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