(13. - 15.Jhd)
Geböttcherte Holzwaren gehören neben den gedrechselten zu den am weitesten verbreiteten Holzwaren mittelalterlicher Sachkultur überhaupt. Neben den
Daubenschalen
, die bis in das 15te Jahrhundert das nicht nur auf dem Land am gebräuchlichste Trinkgefäß darstellten, wurden Eimer, Schalen, Schöpfgefäße,
Bett
pfannen und vieles mehr aus Holzdauben hergestellt. Die zugeschnittenen Dauben wurden meist mit Weiden-oder Holzruten, seltener mit Metall, gebunden, und besaßen oft den Nachteil, dass sie ohne ausreichende Wässerung undicht wurden; eine Problematik, die sich bei ausreichendem Gebrauch aber nicht stellte. Wohl aber die kurze Langlebigkeit der
Daubenschalen
, die im Fundgut auch stark präsent sind: neben Zeichen der Verbreitung auch Zeichen für die Notwendigkeit, diese häufig zu ersetzen.
Holzeimer sind im Fundgut diverse erhalten, so finden sich verschiedene Funde aus Europa, die mit pflanzlichen Material gebunden sind. Darstellungen untermauern die Formgebung, bei der zwei Dauben verlängert und mit Löchern versehen sind, durch die z.B. ein Holzstab, oder, wie bei einem Eimerfund erhalten, ein Metallbügel gesteckt wurde (für längeren Transport allerdings wenig praktisch).
Dieser Eimer wurde auf Basis einer breiten Anzahl an Funden und Abbildungen gefertigt.
Einige Vorlagen siehe Rechts:
Holzeimerfund, Freiburg, Deutschland
Holzeimerfund, Castell y Bere, Llanfihangel-y-Pennant, Wales, 13.Jhd
Kufperstich, Meister E.S. "Die Madonna mit dem badenden Kind", ca. 1470, Deutschland
Cod. s. n. 2612, ca. 1330-40, Österreich
(In unserem Besitz seit 05/2007 / Stand 20.01.2011)
Eimerfund
Eimerfund, fragmentarisch, Runneburg, datiert Mitte 13.Jhd, weidengebunden
Eimerfund
Eimerfund Castell y Bere, Llanfihangel-y-Pennant, Wales, jetzt im National Museum Wales, datiert auf das 13te Jahrhundert
Kolorierterte Federzeichnung, 1330-40
Kolorierterte Federzeichnung aus dem Speculum Humanae Salvationis, Cod. s. n. 2612, Fol. 37 Rechts, Österreichische Nationalbibliothek Wien, ca. 1330-40
Spätmittelalterliche Gemälde aus Nürnberg
Verschiedene Gemälde aus Nürnberg (Nürnberger Lorenzkirche, Germanisches Nationalmuseum), aus dem Zeitraum 1380-1500.
Schillingchronik
Berner Chronik oder Schlinngchronik, eine von Diebold Schilling dem Älteren verfasste Chronik der Burgunderkriege, ca. 1474-83.
Latrinenfunde aus Freiburg
Funde (u.a. Holz) aus der Latrinengrube des Augustinerklosters in Freiburg
Das Hausbuch der Mendelschen Zwölfbruderstifung
Die Abbildungen des Hausbuches der mendelschen Zwölfbruderstifung aus Nürnberg, frühes 15tes bis frühes 16tes Jahrhundert, zeigt vielerlei Handwerksberufe und ihre verwendeten Werkzeuge sowie Produkte, und stellt eines der bedeutensten Werke des Spätmittelalter in Bezug auf Handwerk, speziell in Nürnberg, dar.
Alexanderroman
Der Alexanderroman, vermutlich ca. 1338-44 in Flandern (aus der Hand des flämischen Illustrators Jehan de Grise und seiner Werkstatt) entstanden, enthält Verse in französischem (picardischen) Dialekt und (ab 1400) Englisch über "Romance of the Good King Alexande" (über Alexander den Grossen), sowie illustrierte Berichte über die Reisen Marco Polos. Es stellt eine hervorragende Quelle für französische Mode um die Mitte- genauer der ersten Hälfte der 40ger Jahre- des 14ten Jahrhunderts dar.
Kreuzfahrerbibel
Die Kreuzfahrer, oder Maciejowski-Bibel, datiert auf ca. 1244-1254, wurde vermutlich von Ludwig "dem Heiligen" IX. von Frankreich (1214-1270) in Auftrag gegeben und im Pariser Raum angefertigt. Sie stellt ein wichtiges Zeugnis der bildlichen Darstellung von Mode und Sachkultur in Frankreich Mitte des 13ten Jahrhunderts dar.
Die Welt der Schweizer Bildchroniken
Carl Pfaff, Edition91
Hervorragendes Buch über die Schweizer Bildchroniken aus den Jahren 1470 bis 1515, mit Übersicht spätmittelalterlichen Lebens in der Schweiz und guten Quellen zu süddeutscher Mode.
3905515017 (German)
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